Und dann hat sie irgendwann angefangen sich verändern zu wollen. Hipp will sie sein. Und vielleicht auch einfach irgendwie etwas machen, wo ich ihr nicht reinrede. Als würde ich das! Wie dem auch sei. Wir fahren zusammen in den Zoo. Ich sehe viele Tiere und bin über alle Maßen traurig, weil mir die eingesperrten Gesellen dort so leid tun.
„Für meine Instagram-Follower!“, höre ich sie sagen und drehe mich um. Ich sehe gerade noch ihre Kamera in ihrer Tasche verschwinden. Informiert hat sie zwei arglose Passanten am Löwenkäfig. Ich schüttle den Kopf und fahre mit ihr an den Baggersee. Lege ein Handtuch auf mein Gesicht, weil ich Hitze und Sonne nicht mag. „Klick!“, höre ich ihre Kamera und luge unter dem Handtuch hervor. „Für meine Instagram-Follower!“, sagt sie geschäftig und niemand hört ihr zu. Außer ich, weil ich es muss.
„Für meine Instagram-Follower!“, erzählt sie dem Concierge, nachdem sie die Rezeption fotografiert hat. „Für meine Instagram-Follower!“, murmelt sie der Frau neben ihr im Bus zu. Keine Ahnung was es da zu knipsen gibt. „Oh guck doch mal, Schatz! Davon mach ich ein Foto!“ Ich warte und bin erfreut, weil ich denke es soll ein Erinnerungsfoto für uns sein. Klick. „Für meine Instagram-Follower!“ Als ich an einem Denkmal zu einer riesigen Menschentraube „Lasst sie durch – sie macht Fotos für ihre verdammten Instagram-Follower!“ rufe, redet sie den ganzen Abend nicht mehr mit mir … Hätte ich das nur schon früher herausgefunden!