Ich komme von der Arbeit nach Hause und gehe ins Esszimmer. Sitzt sie da. In ihren Händen ein schwarzes Etwas. „Hmmmm …“, mache ich und versuche einen Blick darauf zu erhaschen. Es ist schwarz und lang. „Hmmmm …?“, macht sie fragend. Mich imitierend. Ich stelle meine Tasche neben ihr auf einen Stuhl und versuche mir nicht anmerken zu lassen, dass ich mich brennend für den langen Riemen interessiere, den sie da so galant von ihrer rechten Hand in die linke schwingen lässt. Wie eine kleine schwarze Liane.
„Eine Liane?“, frage ich lachend und sie schaut auf. Sie verdreht nur kurz die Augen und ich bereue es, überhaupt gefragt zu haben. Ganz langsam hebt sie dann den schwarzen Riemen vor ihre Augen. Beäugt ihn und schneller als jedes Chamäleon, beißt sie herzhaft zu, reißt gute fünf Zentimeter des schwarzen Lianenriemens ab und beginnt ihn zu kauen.
„Ach so, Lakritz“, murmle ich und bin in Gedanken schon woanders. „Diese lapprigen Lakritzstangen sehen aus wie Pavianschniedel, findest du nicht?“ Während sie mich das fragt, sind ihre Zähne unansehnlich schwarz gefärbt, genau wie ihre Mundwinkel. Immer noch rund zehn Zentimeter Affenschwanz baumeln von ihrer rechten Hand herab … Meine Freundin, die Pavianschwanzfresserin. Kauend beobachtet sie mich und ich hüstle mir den Ekel von der Lunge.