Seit irgendwann habe ich meine eigene Sekretärin. Und seit ich diese gute Frau um mich habe, läuft einiges besser. Einiges auch schlechter. Besser oder schlechter: seit sie hier ist, herrscht Klebezettel-Zeit in meinem Büro! Sie hat mal gehört, dass es eine tolle Gelegenheit sei, Sport in den Alltag einzubinden, indem man keine E-Mails ins Nachbarbüro schickt, sondern selbst hingeht. Weil ich mir die Sachen dann aber nicht merken kann, schreibt sie einen bunten Klebezettel voll und bringt ihn mir ins Büro. Liest ihn vor. Klebt ihn neben die Tür. Wo ich ihn dann vergesse …

Komm‘ ich aus der Mittagspause. Klebt so ein Ding auf meinem Bildschirm. „Sie braucht separate Löcher!“ Geistesabwesend entferne ich den blauen Zettel und lese ihn mehrmals. Rufe die Verfasserin. „Nein, ich habe kaum ein Wort verstanden … Ihre Freundin war sehr ungehalten. Ich konnte nur heraushören, dass sie separate Löcher braucht, weil die, die sie hat nicht passen … oder genügen … weil die unbrauchbar sind. Für den … für irgendwas, was Sie ihr gegeben haben … zum Reinstecken.“ Sie wird rot, während sie mir davon erzählt und ich werde „ich muss Schluss machen“. Ich will, dass die Sekretärin hier bleibt, damit sie die Auflösung mit anhören kann, aber sie verschwindet flink.

Ich rufe zu Hause an und erkläre meiner Freundin, dass ich ihr ein neues Headset bestellen werde. Heute noch! Eins, bei dem die Stecker auch in die dazugehörigen Anschlüsse an ihrem Laptop passen! Damit sollte ihr Problem gelöst sein! Das Bild aus dem Kopf meiner Sekretärin, von meiner Freundin mit den unbrauchbaren Löchern, ist vermutlich aber geblieben …