Es gibt verschiedene Dinge, die ich mich frage. Einige dieser verschiedenen Dinge möchte ich wissen. Es gibt auch einige Dinge dieser verschiedenen Dinge, die ich mich zwar manchmal frage, die ich aber auf gar keinen Fall jemals wirklich wissen will. Ein Beispiel: Meine Ex und ich sind in der Stadt. Ach, na ja, ein ganz normaler Tag irgendwie. Weil mir vom stundenlangen Rumlaufen alles wehtut, frage ich sie, ob wir noch zusammen ein Eis essen wollen. Und mit Eis meine ich einen Fruchtsalat, weil ich Eis irgendwie … widerlich finde. Aber das ist ein anderes Thema.
Jedenfalls sitzen wir und all unsere Tüten dann in einem Eiscafé und ich picke in meinem Fruchtsalat herum, während meine Ex einen Eiskaffee schlürft. So weit so gut. „Mmmmmh!“ Meine Ex schreit „Achtung!“, ohne den Mund zu öffnen und ohne den Strohhalm freizugeben. Sie deutet hysterisch mit ihrem Kopf in eine unbestimmte Richtung hinter mir. Ich weiß, was sie will und drehe mich um. Langsam und unauffällig – ich bin ja nicht dumm. Aber das wäre gar nicht nötig gewesen …
Ich sehe sowas wie zwei Vollmonde, die in einer viel zu kleinen dunkelblauen Stoffhose stecken. Zwischen den zwei Vollmonden explodiert ein Feuerwerk. Ein Feuerwerk aus rotem Schnörkel: lang, lockig, zahlreich, in der Sonne strahlend orange-rot. Da bemerke ich auch die Sommersprossen auf den beiden Monden. Ich kneife die Augen zusammen und drehe mich zutiefst traumatisiert zurück zum Tisch. Meine Ex vibriert vor Lachen, aber den Strohhalm hat sie immer noch im Mund. Sie hat mein Leben zerstört, obwohl sie noch kein Wort gesprochen hat, seit wir hier sitzen. „Wieso machst du das, du Kuh!? Sowas hab‘ ich nie wissen wollen!“ Ihr Grinsen nervt mich! „Wann sieht man schon mal einen rothaarigen Spalt?“, flötet sie und saugt gehässig an ihrem Halm.