Lieg‘ ich mit meiner Ex draußen in unserer Lounge. Hab‘ ich uns extra für viel Geld so eine dumme Lounge gekauft – so eine riesige, runde, gepolsterte Lounge mit Getränkehalter und Cabrio-Dach, wo wir dann romantisch rumliegen können … Und dann haben wir uns getrennt. Wie dem auch sein, weil sich das scheiß Ding gelohnt haben soll, liegen wir da also zusammen drauf und sonnen uns. Zum Glück ist das Teil ja ziemlich groß, und dass sie halb nackt ist, blende ich aus.
Ich bin schläfrig. Mir ist heiß. Meine Haare kleben an meiner Stirn, weil ich schwitze und vorhin Wasser über meinen Kopf geschüttet habe und ich denke flüchtig, dass sie zu lang sind und ich zum Friseur muss. Denke ich und chille.“Gh!“ Was?! Ich öffne ein Auge und schiele zur Seite. Meine Ex hat sich auf einem Arm abgestützt und beobachtet mich. WTF! „Gick!“ Sie gluckst und ist sichtlich amüsiert. Ach, ist mir auch egal, denke ich und chille weiter. Weiß der Teufel was sie schon wieder hat, in ihrem kleinen verrückten Hirn. Aber dann spüre ich ihre langen dünnen Finger auf meinem Kopf und sie greift beherzt in meine schwitzigen Haare. „Guck mal!“, ruft sie entzückt und ich kneife meine Augen zu, so fest ich nur kann. „Guck mal wie lang deine Haare geworden sind!“ Weiß ich. „Wie ein kleiner Hippie!“ Sie lacht laut und ich weiß, wie sie dabei den Kopf in den Nacken wirft, ohne dass ich meine Augen öffnen muss. Ich tue so, als wäre ich nicht da. „Ich denke, wenn du dir die Haare mal färben würdest, sähest du noch süßer aus!“ Süß? Alter!
Sie zerrt und zwirbelt und dreht und striegelt meinen Haarschopf. „Kannst du bitte aufhören?“, frage ich genervt. Eigentlich bin ich zu schwach zum Protestieren – ich wäre nur froh, sie würde aufhören an meinem Kopf zu ziehen. Warum macht sie das nur? „Wenn du pinke Haare hättest, wärst du ein richtig süßes kleines Pony!“ Ok, ich bin bereit aufzustehen! Sie zwirbelt meine Haare immer weiter und weil sie nass sind, bleiben sie gedreht wie sie sind jetzt im rechten Winkel zu meiner Stirn stehen.
„AAAAWWWWWWWWWWW!“, macht meine Ex und klatscht in die Hände. Nein, ich weiß nicht wieso. Aber natürlich teilt sie es mir mit – und zwar mit einer süßlichen Verzückung, von der ich Bauchschmerzen bekomme: „Wie süß Du bist! Als Mann bist du wirklich nichts mehr für mich, aber als Einhorn würde ich dich immer wieder nehmen!“ Da liege ich, mit einem schwitzigen Haarhorn auf der Stirn auf meiner überteuerten Lounge mit meiner halbnackten Ex und spiele Einhörnchen.