Wir wohnen nicht zusammen, aber ich übernachte oft bei ihr. Es liegen ein paar Kilometer zwischen uns und wenn es abends mal später wird, bin ich froh, dass ich nicht mehr ins Auto steigen und so weit fahren muss. Deshalb habe ich auch immer eine Basisausstattung bei ihr – auch nach der Trennung. Wir sind inzwischen gut befreundet und ich verbringen als Singles viel zeit miteinander. keine Freundschaft Plus, sondern nur Freundschaft. Manchmal sagt sie, dass sie vielleicht doch gerne wieder was mit Männern hätte. Kann ich mir kaum vorstellen, weil sie sonst ständig erzählt hat, wie ekelhaft sie Schwänze findet und wie sehr sie damit nie wieder was zu tun haben will.
Eigentlich habe ich einen eigenen Bereich im Bad und Kleiderschrank. Als ich aus der Dusche komme merke ich, dass ich vergessen habe mir neue Kleidung mit ins Bad zu nehmen. Sie ist schon gegangen, denn sie hat noch einen Termin. Ich mache mir also nicht die Mühe des Handtuch-Umbindens und begebe mich nackt ins Schlafzimmer. Dort stehe ich etwas ratlos vor meiner Kleidung, denn es ist keine Unterwäsche mehr da. Sie ist chaotisch, das ist nichts Neues. Vielleicht hat sie meine Sachen nach dem Waschen einfach zu ihrem eigenen Kram einsortiert? Ich zögere. Aber ich bin nackt und mir wird kalt. Deswegen passiert es, dass ich jetzt wirklich in der Unterwäsche meiner Ex herum wühle.
Ich öffne also ihre gigantische Schublade, die bis oben hin voll mit Dessous ist. Nude, rosé, schwarz oder braun prangen mir entgegen. Spitze! Überall Spitze! Es sollte eigentlich nicht schwierig sein, hierunter meine – eher sportliche – Unterwäsche zu finden, wäre es nur nicht so viel! Bevor ich mir jedes Teil genauer ansehe, entscheide ich mich lieber wirklich für’s Fühlen. Der Stoffunterschied sollte schnell auffallen. Ich fühle mich also wie zur Ladenöffnungszeit in einem Discounter und wühle. Den Kopf zur Seite gedreht, damit ich mehr Armfreiheit habe, bahne ich mir meinen Weg. Bis ich auf etwas treffe, das nicht aus Spitze ist. Reflexartig greife ich zu und spüre kleine tropfenförmige Ausölbungen in meiner Hand.
Aus mir nicht mehr nachvollziehbaren Gründen ziehe ich meine Hand aus diesem Dessous-Paradies und starre sie an, wie sie einen rund 25 cm langen Vibrator in sich hält. Er hat einen Farbverlauf von lila nach pink und eben diese ausgebeulten Tropfen. Regungslos stehe ich nackt im Schlafzimmer – mit dem Vibrator meiner Ex in der Hand. Am unteren Ende hat er ein schwarzes Drehrad, das wohl zur Einstellung der Vibrationsstärke dient. Erst jetzt erkenne ich, dass er ganz offensichtlich benutzt und nicht gesäubert wurde! Ich lasse ihn fallen und wie in Zeitlupe sehe ich, wie er sanft inmitten all der Push-Up-BHs landet und ihnen einen kräftigen Farbkleks verleiht. Ein lila- und pinkfarbener Strich, umrandet von einem Meer aus nude und schwarz! Geistesabwesend und sehr schnell werfe ich andere Teile darüber und verschwinde erneut unter die Dusche …