Ich bin bei meiner Ex zu Besuch. Das ist eigentlich immer sehr witzig. Meine Eltern wohnen nicht weit entfernt von meiner Ex und meist verbinde ich das dann. Diesmal nicht, keine Zeit. Diesmal ist alles anders. Aber nicht mal ich – sturmerprobt – hätte das Ausmaß erahnen können, und wenn doch wäre ich vielleicht gar nicht erst gefahren. Irgendwann ruft meine Mutter an und fragt, ob sie kurz was vorbeibringen kann. Ich sage zu. Während wir über alte und neue Zeiten reden, informiere ich meine Ex, dass meine Eltern noch kurz was vorbeibringen werden. In dem Moment teilt meine Mutter mir per SMS mit, dass sie gerade noch einen Apfelkuchen gemacht hat und den mitbringt. Ja, ok – immerhin kein Pflaumenkuchen, wie die „Schwiegereltern“ ihn immer machen!
Dann sind sie da – aufgeregt, weil sie noch nie bei meiner Ex zu Hause waren. Sie laufen aufgekratzt herum, bewundern immer wieder die Terrasse. Irgendwann stehe ich alleine dort. Mein Vater erkundet den weitläufigen Garten, fachsimpelt über Flora und Fauna. Ich höre ich laute Stimmen von drinnen, also gehe ich ins Wohnzimmer und sehr dort in die weit aufgerissenen Augen meiner Ex. Vor ihr, mit dem Rücken zu ihr gewandt, steht meine Mutter. Als sie mich entdeckt, dreht sie sich um: „Hier, ich wollte eine von euch mal um Hilfe bitten!“ Als sie sich nach vorne gebeugt umdreht, sehe ich, dass sie ihr Kleid hinten bis zur Schulter hochgezogen hat! Darunter sieht man nur das viel zu knappe, hellblaue Höschen mit Spitze. Höschen und Mutter – das geht gar nicht zusammen … wenngleich immer noch besser als kein Höschen und Mutter!
Sie hat ein Pflaster oberhalb des Steißbeins. „Kann eine von euch mir das nachher bitte abziehen und die Kleberänder mit dem Nagellackentferner abwischen? Den hab ich schon auf den Tisch gestellt …“ Ich werfe meiner Ex einen entschuldigenden und schockierten Blick zu, sehe wie ihre Lippen beben und bin mir fast sicher, dass sie den Tränen nahe ist. Ich unterdrücke einen Lachanfall und nehme ihr den Kuchen aus den Händen, bevor sie ihn noch fallen lässt. Ich gehe raus, stelle den Kuchen vor meinem Vater ab und sage so beiläufig es geht: „Deine Frau liegt nackt auf dem Wohnzimmertisch – ich denke sie braucht Hilfe …“